Beilackierung

Das Thema Beilackierung kommt naturgemäß immer dann auf, wenn Teile eines Fahrzeugs neu lackiert werden müssen. Nicht selten gibt es dann Probleme bei der Farbtonübereinstimmung – und das nicht nur bei Effektlacken. Selbst wenn Sie die Beilackierung bei einem Fachmann durchführen lassen kann es bei einer Beilackierung also zu minimalen Farbabweichungen kommen, vor allem bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Unter einer Beilackierung versteht man im Allgemeinen eine Teillackierung eines Fahrzeugs mit einem weichen Auslaufen in den unbeschädigten Lackbereich des Fahrzeugs, damit von neu auf alt keine Übergänge mit bloßem Auge erkennbar sind. Nicht nur die Metamerie spielt eine entscheidende Rolle bei einer Beilackierung, sondern auch die Farbmischung an sich, denn einen Originallack ab Werk gibt es einfach nicht, zumal selbst bei der Fabrikation von Fahrzeugen am Band es Unterschiede beim Lack geben kann. Dies liegt daran, dass Nachlieferungen eines Farbtons unterschiedlich ausfallen können. Bei der Beilackierung wird durch das so genannte Fading, also den weichen fließenden Übergang von der Neulackierung zum Altlack das Auge optisch getäuscht. Je nach Größe der zu lackierenden Fläche wird diese noch teilweise oder ganz mit Klarlack überzogen. Diese Technik sollte nur von einem Fachmann durchgeführt werden, der sich damit auskennt. Selbst bei verschiedenen Betrachtungswinkeln sieht der Lack des Fahrzeugs nach der Beilackierung einheitlich aus. In diesem Fall ist es auch egal, ob eine direkte Sonneneinstrahlung herrscht oder das Fahrzeug im Kunstlicht betrachtet wird.

Wenn nun ein Teil der Karosserie neu lackiert werden soll wird ein auslaufendes Spritzen angestrebt. Das bedeutet, dass zum Rand des ursprünglichen Lacks der gespritzte neue Lack sanft hin zum Rand ausläuft. Durch das Fading wird im Endergebnis die neu lackierte Stelle nicht mehr vom alten Restlack zu unterscheiden sein. Sehr wichtig für den Lackierer ist es, dass der Basislack niemals an die Karosserieteilkante geraten darf, denn sonst wird das Ergebnis nicht so wie erwartet. Ein erfahrener Lackierer weiß bei einer Beilackierung mit Fading aber ganz genau, welche Arbeitsschritte er nacheinander zu tun hat und vor allem, was er dabei zu beachten hat. Bei Karosserieneuteilen steht der Fachmann als Lackierer aber vor einer schwierigen Aufgabe, da er bei Neuteilen fast immer auf Kante lackieren muss. Doch auch hier gibt es eine Lösung. Die Kanten werden einfach matt geschliffen, ein Durchschleifen der Kanten ist hierbei aber unbedingt zu vermeiden. Durch die so genannte Ausnebelung wird dann der Reparaturfarbton auslaufend vom Neuteil in die Nachbarteile einlackiert. Danach werden die Stellen am Fahrzeug, die geschliffen sind, mit einem Klarlack überzogen. Bei so genannten 1-Schichtlackierungen geschieht dies mit einem Bindemittel.

Es gibt einige wichtige Aspekte, auf die ein fachlich versierter Lackierer bei einer Beilackierung unbedingt achten sollte. Die Ausnebelung darf nicht auf kleinstem Raum ausgeführt werden. Vielmehr ist eine größere Fläche dienlicher. Eine Reparatur per Airbrush-System ist entgegen den werblichen Versprechungen nicht tauglich für die Teillackierung eines Fahrzeugs. Der Randbereich einer Beilackierung ist der schwierigste Part, wenn es um Reparaturarbeiten an einem Fahrzeug geht, speziell dort, wo der nasse Lack in den trockenen Part übergeht. Ist dieser Übergang nicht auslaufend gestaltet können sich die Effektpigmente nicht richtig im feuchten Lack ausbreiten. Die Folge ist dann ein optisch unschöner Übergang vom neuen in den alten Lack. Der neue Farbton wirkt dann aufgrund dessen nicht nur heller, sondern glitzert dann auch auf eine ganz andere Art und Weise. Wichtig beim Ausnebeln des Lacks ist vor allem ein recht niedrig angesiedelter Spritzdruck. Je nach Art des Farbtons kann hierbei die Ausdehnung schwanken. Eine Besonderheit stellen bei einer Beilackierung schwierige Farben in Silbertönen dar. Hier muss der fachlich versierte Lackierer eine nasse, mit Basislackbindemittel vorgelegte Fläche besprenkeln. Durch diese Technik werden raue Auslaufübergänge in den meisten Fällen vermieden. Sie sehen also ein fließender Übergang ist also sehr wichtig bei einer Beilackierung, damit das optische Resultat auch stimmt.

Das Problem bei einer noch so guten Ausführung einer Beilackierung ist immer dann sichtbar, wenn der Klarlack aufgetragen wurde. Obwohl die Technik schon sehr ausgereift erscheinen mag können Sie jedoch nicht generell zu 100% auf ein positives Ergebnis verlassen. Sie sehen das Ergebnis erst nach dem erfolgten Auftragen des Klarlacks. Im schlimmsten Fall erscheinen dann kleine Wölkchen oder unterschiedliche Farbschattierungen im Lack. Diese negativen Resultate sind jedoch äußerst selten, wenn die Beilackierung von einem erfahrenen Lackierer ausgeführt wird. Selbst ältere Fahrzeuge können auf diese Art und Weise fachgerecht lackiert werden. Das Ergebnis sieht dann so einheitlich aus, dass mit bloßem Auge die ausgebesserten Stellen nicht mehr erkennbar sind, auch durch das schon erwähnte Ausnebeln. Eine unschöne Überraschung für den Lackierbetrieb kann auch entstehen, wenn nach dem Aufbringen des Klarlacks das Abdeckpapier beseitigt wird. Jetzt können Farbunterschiede sichtbar werden. Doch wie entsteht das eigentlich? Die Gründe liegen darin, dass bei einem Teil der Lack in einer Schicht aufgetragen ist, während er beim Rest zweifach mit Klarlack lackiert worden ist. Dass dann Farbunterschiede auftreten, erscheint also nicht verwunderlich. Besonders bei einem recht schrägen Betrachtungswinkel wird dieses Problem besonders offensichtlich. Der Übergang zum nicht lackierten Teil eines Fahrzeugs muss folgerichtig also nur mit einer dünnen Schicht Klarlack aufgetragen werden, damit dieser optisch unschöne Effekt gar nicht erst entstehen kann.

Ein großes Problem stellt eine Schadensregulierung durch die Versicherer dar. Denn leider werden hier aus Rechnungen die Beilackierungen in angrenzender Karosserieteile einfach gestrichen, weil dies für nicht notwendig erachtet wird. Dabei gibt es hier jedoch zu bedenken, dass Schäden am Lack sich nicht immer mittig konzentrieren, sondern auch gerade nah am Übergang befindlich sein können. Der isolierende Füllerfleck kann dann größer erscheinen, wenn keine Beilackierung bis zum Übergang stattfindet. Die Methode ist zwar geringfügig teurer, spart aber im Langzeiteffekt Geld und das sowohl für die Versicherer als auch für den Fahrzeugbesitzer. Über Farbtonmessgeräte können von einem erfahrenen Lackierer Farbtonanpassungen bei einer Beilackierung angestrebt werden, die im Ergebnis nahezu perfekt sind. Aufgrund eines Gerichtsurteils von Mai 2011 wird nunmehr eine Beilackierung in angrenzende Teile eines Fahrzeugs als notwendig erachtet. Angrenzend einlackierte Teile werden zum Teil immer noch seitens der Gutachter von Versicherungen einfach aus der Rechnung gestrichen, obwohl dies sehr wichtig ist und zudem auch noch gängige Praxis ist. Denn zu 80% werden derzeit auf diese Art und Weise Beilackierungen durchgeführt.

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