Karmann Ghia

Selbst Autofreunde, die nicht sonderlich mit Oldtimern bewandert sind oder ansonsten auch ansonsten kein großes Interesse an Fahrzeugen von Volkswagen haben, kennen ihn, den Karmann Ghia Typ 14. Keinesfalls ist er mit dem Karmann Ghia Typ 34 zu verwechseln, der zu jener Zeit ebenfalls von VW angeboten wurde. Während seiner Verkaufszeiten hatte der Typ 14 Karmann ein fast schon herabblickendes Image inne.

Vom Sekretärinnen- oder Hausfrauen-Ferrari war die Rede.Mindestens genau so oft wurde „Ferrari“ bei dieser Wortkombination durch „Porsche“ ersetzt. Doch heute gehört der Typ 14 zu einem der beliebtesten Oldtimer, insbesondere bei anspruchsvollen Schraubern, denn die Restaurierung eines Karmann Ghia erfordert höchstes Können. Dazu kommt eine teilweise extrem schwierige Ersatzteilversorgung. Das sind mit die Gründe, weshalb wir nicht nur für Berlin und Umgebung der optimale Ansprechpartner für Sie sind, wenn ein Typ 14 oder auch ein Typ 34 hochwertig, und auf Langlebigkeit ausgelegt, restauriert werden soll.

Weshalb es solche Automobile wie den Karmann Ghia Typ 14 überhaupt gibt

Nach dem Krieg und in den ersten Jahrzehnten danach traten die Autohersteller mit einem völlig anderen Angebotskonzept auf als heute. Sämtliche Fahrzeugbauer, selbst Unternehmen wie Mercedes-Benz sind davon nicht ausgenommen, hatten zu jener Zeit auch Fahrgestelle im Angebot. Dritte Firmen aus dem Bereich Karosseriebau setzten dann ihre Karosserie auf die Fahrzeuge. Bei Mercedes beispielsweise waren das über viele Jahre Sonderaufbauten als Krankenwagen oder sogar Kombis von Binz, die es werksmäßig nicht gab.

Davon war auch Volkswagen nicht ausgenommen und Karmann montierte für VW Karossen auf gelieferte Fahrgestelle. Weitere bekannte Karosseriebauer waren zum Beispiel Vanden Plas, Authenriet, Ghia, Pininfarina oder Leyland. So kam es auch, dass Karmann aus Osnabrück mit dem italienischen Unternehmen Ghia (Carozzeria Ghia) kooperierte. Die Italiener lieferten das Design des Typ 14, montiert wurde der sportliche Wagen in Osnabrück. In Brasilien entstanden von 1962 bis 1972 nochmals mehr als 20.000 Coupes und etliche Cabriolets, jedoch mit starken Design-Änderungen. Die wenig bekannten brasilianischen Typ 14 hatten die Bezeichnung VW Karmann TC.

Zahlreiche Veränderungen am Typ 14 während seiner nahezu 20-jährigen Bauzeit

Immer wieder ist zu lesen, dass der von 1955 bis 1974 gebaute Typ 14 eine leicht modifizierte Bodengruppe vom VW Käfer besitzt, allerdings ist das nicht wirklich zutreffend. Vielmehr ist die Bodengruppe identisch mit dem VW Kübelwagen (Typ 181) sowie dem Kleinlieferwagen VW Fridolin (Typ 147). Immer wurde dabei der stärkste Käfer-Motor seiner Zeit verbaut, beim Typ 34 vom VW Typ 3 (auch bekannt als VW 1500). Folglich kam es insbesondere bei der Motorisierung immer wieder Änderungen, die mehr Motorleistung bedeuteten.

Zunächst hatte der Käfer Motor 30 PS, ab 1965 waren es dann 40 PS, ein Jahr später 44 PS, 1970 waren es dann 50 Pferdestärken. Daneben gab es zahlreiche Änderungen, Verbesserungen und Modifikationen über den gesamten Produktionszeitraum hinweg. Wurde die Innenausstattung zunächst noch an die Lackierung angepasst, bot Volkswagen zum Schluss drei unterschiedliche Ausstattungen an. Die vorderen Lufteinlässe erfuhren ebenso Veränderungen, wie Scheinwerfer, Blinker und andere Teile.

Technisch nahezu unverwüstlich – der Karmann Ghia

Technisch basiert der Karmann Ghia auf dem Käfer, entsprechend zuverlässig ist die Technik daher auch noch heute bei den inzwischen rund 60 Jahre alten Ghias. Doch die Käfer typischen Schwachpunkte in der Technik teilt der Karmann Ghia mit seinem weltberühmten Bruder. Dazu gehören natürlich die Heizbirnen, Baujahr bedingt verschlissene Vorderachskörper und auch der obligatorische dritte Zylinder des luftgekühlten Käfer-Boxers (in Fahrrichtung links vorne).

Die Situation mit den Vorderachsen verbesserte sich Mitte der 60er, weil die wartungsintensiven Achsschenkelbolzen durch wartungsfreie Kugelgelenkbolzen ersetzt wurden. Das Problem mit dem dritten Zylinder war schon während der Bauzeit von Käfer und Typ 14 bekannt. Der Ölkühler sitzt zunächst nicht wirklich optimal vor dem dritten Zylinder, sodass dieser nicht genügend gekühlt wird. VW versuchte dies dadurch zu beheben, dass der Ölkühler etwas versetzt wurde. Allerdings tritt auch bei diesen Modellen das Problem auf. Zwischen den Lamellen des Kühlers verfängt sich Schmutz und dann kann der Motorblock rund um den dritten Zylinder nicht mehr optimal gekühlt werden.

Die Herausforderung ist die Karosserie des Typ 14

Ansonsten ist die Technik wenig anfällig und die Ersatzteilsituation ist auch heute noch ausgesprochen gut. Dafür ist es aber die Karosse, die die eigentliche Herausforderung darstellt. Hier verketten sich mehrere Faktoren zu einem massiven Problem. Wie bei vielen anderen Herstellern war auch beim Karmann Ghia Typ 14 Rostschutz ein absolutes Fremdwort. Dazu kommt, dass Karmann die Karosserie nicht wie bei anderen Fahrzeugen einfach miteinander verschraubte.

Die Osnabrücker leisteten gründliche Arbeit und verschweißten die gesamte Karosserie miteinander. Das wiederum hatte zur Folge, dass die Schweller zum Teil blank waren (innen), also nicht einmal eine etwas schützende Lackierung erfuhren.

Viele Typ 14 wurden in einem Fahrzeugalter zwischen 10 und 20 Jahren mehr schlecht als recht billig zusammengeflickt, damit der Wagen optisch gut aussieht und wenigstens ein bisschen mehr auf dem Gebrauchtwagenmarkt bringen konnte. Dazu kommt, dass der Karmann Ghia von innen heraus rostet.

Selbst ein optisch wirklich gut aussehender Typ 14 kann eine Ruine sein. Die Schweller, die aufgrund des mangelnden Korrosionsschutzes sichtbar vom Rost ergriffen waren, wurden meist mit einem billigen, einteiligen Schwellerblech, das nur darüber gelegt wurde, optisch kaschiert. Der originale Schweller besteht beim Karmann Ghia Typ 14 Coupé aber aus drei Einzelteilen, beim Typ 14 Cabriolet sogar aus vier Schwellerteilen. Entsprechend sollten bei Originalschwellern die werksseitigen Sicken sowie die Abdeckung der Drehstabfeder (vor dem hinteren Radlauf) sichtbar sein.

Professionelles Vorgehen ist bei der Restaurierung eines Karmann Ghia oberstes Gebot

Vorne im Radkasten finden sich die Lampentöpfe sowie die Luftkanäle, die von den Lüftungsnasen an der Front führen. Auch hier sammelt sich durch Spritzwasser von den Rädern viel Dreck und Nässe. Oftmals wurden daher die Luftkanäle gar nicht mehr eingebaut. Dabei hatten die aber auch die Aufgabe, die Karosserie im Bereich des Vorderbaus zu versteifen. Apropos Versteifung: hier ereilt den Restaurator das nächste große Problem.

Die Karosserie muss zur fachmännischen Restaurierung und insbesondere bei der fast schon obligatorischen Schweller-Instandsetzung (nicht vergessen, sie sind innen blank!) abgenommen werden.

Doch dazu muss die gesamte Karosserie zuvor professionell versteift werden. Das bedeutet, dass die gesamte Karosse mit Streben verschweißt werden muss, ansonsten sind die Probleme wegen einer verwundenen Karosserie im Anschluss noch viel größer. In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass die für das Cabrio notwendigen, werksseitigen Verstrebungen allesamt ungünstig positioniert wurden und oftmals völlig durch Rost zerstört sind. Weitere Schwachpunkte sind verstopfte Abflussbohrungen, poröse Gummidichtungen. Wie bei jedem anderen Oldtimer gilt auch Falzen wie an den Türen große Aufmerksamkeit.

Die Ersatzteilsituation ist insbesondere in Bezug auf Karmann spezifische Teile schwierig

Mit hohem handwerklichen Können kann eine Typ 14 Karosserie hochwertig neu aufgebaut werden. Werden dann moderne Korrosionsschutzmaßnahmen ergriffen, wird sie langfristig haltbar gemacht. Die Technik ist dank des Käfers außerordentlich gut und preiswert verfügbar. Problematisch wird es jedoch bei Chromteilen, Türen und Glasscheiben. Diese Teile werden nahezu mit Gold aufgewogen und vieles muss handgefertigt werden.

Lösungen gibt es hingegen für den Vorderbau. Der kann komplett verschweißt für vierstellige Beträge erworben werden oder in Einzelteilen geliefert verschweißt werden. Auf Präzision ist beim Zusammenschweißen ebenso zu achten wie auf die zuvor genannte vorübergehende Versteifung der Karosse.

Auch ein optisch ausgezeichneter Typ 14 gebietet genaues Hinsehen

Wer sich einen Karmann Ghia Typ 14 (und größtenteils gelten dieselben Schwachpunkte auch beim Typ 34) zulegen möchte, sollte unbedingt einen professionellen Begutachter dabei haben. Der Typ 14 kann von außen einen sehr soliden Eindruck machen und ist dennoch nur mehr ein Teileträger. Schnell werden so große Löcher in den Geldbeutel gerissen. Die Restaurierung ist vom Anspruch als auch von den Preisen durchaus mit der eines Porsche 356 zu vergleichen, insbesondere wenn viel Chrom fehlt oder andere besagte Teile fehlen.

Daher können Sie jederzeit auf uns zukommen, wenn wir Ihren Typ 14, den Sie kaufen möchten, begutachten sollen. Selbstverständlich sind wir auch für Sie da, wenn ein Karmann Ghia Typ 14 oder Typ 34 restauriert werden soll.

Heute handelt es sich bei den Karmanns um gefragte Oldtimer, und genau auf solche Restaurierungen, die hohe Anforderungen an das handwerkliche Arbeitsgeschick stellen, sind wir spezialisiert. Wir können Ihren Karmann Ghia derart hochwertig restaurieren, dass Korrosion niemals mehr ein großes Problem werden wird an den typischen Schwachpunkten. Wir vereinen in unserem Meisterbetrieb die drei Bereiche Mechatronik und Mechanik, Karosseriebau sowie Lackierei miteinander. Das bedeutet, wir verbessern nicht nur die Qualität Ihres Karmanns weit über den Werksstandard. Teile, die nicht mehr geliefert werden können, fertigen wir ebenfalls für Sie an.

Egal von wo Sie kommen, bei uns wird Ihnen mit handwerklicher Perfektion geholfen

Als besonders Highlight und zusätzliche Dokumentation für die perfekte Restaurierung Ihres Karmann Ghia Typ 14 haben wir einige Werkstattplätze mit Life-Kameras ausgestattet, über die Sie jederzeit quasi dabei sein können und auch zu Dokumentationszwecken die Restaurierung aufzeichnen können. Besuchen Sie uns in unserer Berliner Werkstatt und wir erwecken Ihren Karmann zu neuem und noch besserem Leben, als er es je hatte. Übrigens kommen zu uns aufgrund unseres Rufs bei Restaurierungen Automobile aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und noch von weiter.