Der Wolf im Schafspelz Mercedes-Benz 500E W124
– der 500E der bei Porsche gebaut wurde
500 E W124
Baujahr 1993
18 Jahre im Zweitbesitz
Original 81.000 km Unfallfrei
Haube wegen Steinschlag nachlackiert
Extras von Mercedes nachgerüstet
Motor auf AMG 6,0 von Mercedes nachgerüstet
Lorinser Airbag Lenkrad
Schaltknauf Wurzelholz
Kompressor Signalhorn
MAE Felgen
H&R Federn und Koni Stoßdämpfer
Festeinbau Nokia Telefon
Becker Cassette mit 10 CD-Wechsler
E-Antenne für Radio und Telefon
Modul für 250 km/h Aufhebung
Tacho bis 300km/h
Differenzial schaltbar
Maßanfertigung Staubdecke mit Mercedesstern und Originalsatz Räder vorhanden
Standheizung mit Funkfernbedienung
Neupreis ca. 200.000 DM
Mercedes E500 W124
Mit dem Mercedes W 124 wurde die E-Klasse erstmals offiziell als solche bezeichnet. Neun Jahre nach der Einführung 1993 wurde dann aus dem „E“ für Einspritzer hinter der Typbezeichnung das „E“ vor der Typbezeichnung für Executive. Erhältlich war sie als Limousine, unwahrscheinlich elegantes Coupé und erstmals als schnittiges Cabriolet. Doch drei Jahre vor dem Ende der Bauzeit, also 1990, sollte ein E-Klassen Modell als Limousine kommen, wie es sie noch nie zuvor gab: der brachiale Wolf im Schafspelz wurde vorgestellt – der 500E bzw. E 500.
Ironischerweise ist dabei der Begriff Familienporsche mehr zutreffend, als man vermuten möchte. Heute gehören die 500er Megakraftwerke der W 124 E-Klasse mit zu den gefragtesten Mercedes-Klassikern. In unserer freien Mercedes Werkstatt in Berlin Spandau bieten wir für dieses hervorstechende Oberklassen-Modell selbstverständlich sämtliche Werkstattdienstleistungen, die einem Automobil zugutekommen.
Der Familienporsche von Mercedes und bei Porsche mitentwickelt
Wie es zu der Entscheidung bei Mercedes-Benz in Stuttgart kam, einen 5-Liter-V8 in eine E-Klassen Limousine zu pflanzen, ist nicht klar. Vielleicht war es Mitleid mit Porsche (der Sportwagenbauer litt damals unter schlechten Verkaufszahlen), vielleicht aber auch kluges Marketing oder einfach nur die Einführung einer neuen geplanten Klasse innerhalb der E-Klasse. Jedenfalls steckte man mit Porsche die Köpfe zusammen und ersann gemeinsam eine Kooperation, an deren Ende vom Herstellungsband ein 500 E stehen sollte.
Als Motor wurde das V8 Aggregat aus dem 500 SL gewählt. Der M 119 Motor verfügt über eine damals moderne Vier-Ventil-Technik mit verstellbarer Nockenwelle für die Einlass-Ventile.
Unscheinbar und doch völlig anders
Außerdem wurde der Brennraum optimiert, sodass der M 119 zwar ein enormes Drehmoment entwickelte, aber dabei ausgesprochen sparsam war. Jedoch konnte das 326 PS starke Triebwerk nicht einfach in den Motorraum eingesetzt werden. Dazu musste zunächst die gesamte Vorderachse neu konstruiert werden. Diese Aufgabe übernahm man in Zuffenhausen bei Porsche.
Als Bremssystem spendierte man der Power-E-Klasse dann auch noch das Bremssystem vom SL, dazu kam eine hydraulische Niveau-Regulierung für die Hinterachse.
Das Getriebe – es wurde ausschließlich ein Automatikgetriebe angeboten – stammte von Porsche und ist aus dem Porsche 928 (GT, GTS und S4) bekannt.
Die Mittelklassen-Limousine, die nicht in diese Klasse gehört
Optisch wurde nahezu alle belassen. Einzig dezent ausgestellte Kotflügel sowie ein neu entwickelter Stoßfänger mit integrierten Nebelscheinwerfern kennzeichneten den Kraftprotz. Also war der 500E bzw. E 500 im wahrsten Sinn des Wortes der Wolf im Schaftspelz – oder anders ausgedrückt Understatement pur. Denn der Kaufpreis erleichterte bei über 134.000 DM Listenpreis die Entscheidung ungemein schnell, schließlich war die gediegene Rakete für viele Autofahrer völlig außer Reichweite.
Und Listenpreis bedeutet bei Mercedes, dass es auch noch eine Sonderausstattungs-Preisliste gab. Die enthielt sogar – aus heutiger Sicht unverständlich – die Lederausstattung. Denn ein Fahrzeug wie der 500E sollte keinesfalls billig daherkommen und Leder würde man als Standard erwarten. Allerdings ist es diesem Umstand zu verdanken, dass heute auch noch einige 500er E-Klassen vom W 124 unterwegs sind, die tatsächlich mit Velours daherkommen.
500E, E 500, E 60 AMG und E 500 Final Edition
Die über 10.000 gebauten Fahrzeuge – alles was nicht zur Serienproduktion gehörte, wurde bei Porsche in Handarbeit erledigt – waren übrigens schon zu Beginn allesamt ausverkauft und es ergaben sich Wartezeiten von bis zu 3 Jahren. 1993, kurz vor dem Auslaufen der W 124 E-Klasse, wurde die Top-Limousine auf E 500 umbenannt, außerdem wurde der Motor etwas abgespeckt und hatte dann nur noch 320 Pferdestärken. Das änderte aber nichts daran, dass auch er bei 250 km/h abgeriegelt wurde. Wem das alles nicht genug war, konnte den E 500 auch als E 60 AMG ordern, jedoch wurden nur sehr wenige Fahrzeuge verkauft.
Vielleicht mag es an dem noch höheren Preis von fast 180.000 DM gelegen haben. Die letzten 500 Stück des E 500 wurden übrigens als Final Edition angeboten. Ab da waren sie in zwei Farben (Brillantsilber und Saphirschwarz) und 4 unterschiedlichen Lederkombinationen erhältlich. Außerdem wurden die Reifen auf Wunsch auf 190E EVO II Felgen montiert.
Der E 500 setzte nicht nur auf Tiefstapeln, er wurde lange Zeit restlos verkannt
Leider war der E 500 ein Fahrzeug, das für Geschäftsleute als Geschäftswagen gedacht war. Also wurde er auch bei der Arbeit eingesetzt. Das ließ die Kilometer bei vielen Fahrzeugen nur so hochschnellen auf dem Tacho. Bald sanken die Preise enorm, war der E 500 doch über viele Jahre maßlos unterschätzt. Das wiederum hatte zur Ursache, dass sich das Geschoss nun auch einer jüngeren Käuferschicht erschloss.
Allerdings war da dann spätestens Feierabend mit regelmäßiger Wartung, schließlich war das Geld, das man sich sparen konnte oder musste. Denn es musste ja noch Geld übrig bleiben für das Tieferlegen, Verbreitern und andere Tuning-Sünden. Diese Fahrzeuge bilden auch heute noch die billigsten, die zu finden sind. Allerdings dann eben mit Wartungsstau und hohem Reparaturbedarf. Ob das lohnend ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Heute fast schon eine Rarität – der E500
Besonders begehrt hingegen sind heute explizit Fahrzeuge der Final Edition und gepflegte E 500 und 500 E, die Scheckheft gepflegt sind und möglichst wenig (echte) Kilometer auf der Uhr haben. Da, wie eingangs betont, leider auch Velours angeboten wurde, muss man unter Umständen ein solches Fahrzeug in Kauf nehmen.
Zwar sind noch einigermaßen viele 500er E-Klassen auf dem Gebrauchtwagenmarkt, doch die damalige Öffnung des Ostens, die permanente Begeisterung auf dem afrikanischen Kontinent für Automobile mit dem Stern sowie das völlig unterschätzte Image des 500ers ließen die Zulassungszahlen hierzulande rapide schmelzen.
Mängel gibt es nicht viele, doch einige Teile können richtig ins Geld gehen
Bei den Mängeln steht der besondere W 124 noch heute gut da. Wie für die gesamte Baureihe ist Rost weitgehend gut in Schach zu halten, sporadische Punkte – wie eben bei Mercedes üblich – sind die Wagenheberaufnahmen, Seitenschweller und verschiedene Bereiche im Kofferraum. Der Motor ist auch ungepflegt, also ohne regelmäßige, würdige Wartung in froher Erwartung, die 500.000 km zu schaffen. Ansonsten können die Heckscheiben milchig werden.
Die Ersatzteilversorgung ist exzellent und preiswert. Nur bei den Besonderheiten, also Vorderbau, Vorderachse, Bremsanlage und Niveau-Regulierung wird es teuer, da eben sehr speziell. Selbiges gilt auch für das Porsche-Getriebe. Beim W 124 E 500 machen Sie grundsätzlich nichts falsch – der Wagen wird teilweise schon sehr teuer gehandelt.
In und um Berlin die Meisterwerkstatt für Ihren Mercedes E 500
In unserer freien Mercedes Werkstatt in Spandau nehmen wir uns gerne Ihres W 124 E 500 oder 500E an. Schon beim Kaufinteresse eines 500ers können Sie uns besuchen. Wir untersuchen das Fahrzeug rundum nach Mängeln, was Mercedes- und Modell-spezifische Probleme mit einschließt. Da wir Mercedes-Benz Fahrzeuge aller Generationen in unserer Berliner Meisterwerkstatt fokussieren, sind wir auch mit dem 500E bestens vertraut. Dank unserer erfahrener Karosseriebauer und Autolackierer erkennen wir auch verdeckte Unfallschäden.
Weil wir eben die Bereiche Kfz-Werkstatt (Mechanik und Mechatronik), Karosseriebau und Autolackiererei in unseren Betriebsräumen in Spandau vereinen, profitieren Sie von einem umfassenden Komplettservice, den wir Ihnen rund um Ihren Benz bieten können.
Gerne stehen wir Ihnen für Ihre Automobilen Wünsche zur Verfügung.