Eintauchen in eine längst vergangene Rennsport-Ära: das Hamburger Sportwagenmuseum PROTOTYP

Auf zwei Etagen einer unter Denkmalschutz stehenden Fabrikhalle ist der lang gehegte Traum der beiden Gründer des Sportwagenmuseums PROTOTYP Wirklichkeit geworden: Die längst vergangene Ära des Beginns der deutschen Rennsportgeschichte tatsächlich greifbar wiedererstehen zu lassen. Die Umsetzung ist so gut gelungen, dass sie einen unwillkürlich mitreisst. Und das gilt nicht nur für den Fahrsimulator, der in einen originalen Porsche 356 eingebaut ist – der allerdings tatsächlich unbestreitbar das Highlight für alle Väter und Söhne im Museum ist.

Den herausragendsten Persönlichkeiten der Rennsportgeschichte der damaligen Zeit, Ferdinand Porsche und der „Rekordfahrer“ Petermax Müller, kommt man im Museum ebenfalls fast greifbar nahe – genau so wie ihrer brennenden Leidenschaft für den eben erst beginnenden Rennsport. Inmitten der zahlreichen Porsche-Fahrzeuge aus der Anfangszeit, der Werbeanzeigen für Sportwagen und der Fotos ersteht ihre Welt wieder um einen herum wieder so greifbar, als wäre sie heute immer noch lebendig.

Personen-Kraft-Automobile lautet das Motto, das die beiden Gründer dem Museum gegeben haben. Darin schwingt auch die ureigene männliche Herausforderung mit, die den Rennsport zu jener Zeit dominierte – stärker, schneller zu sein als die anderen, als erster im Ziel. Heute sind Sportwagen so etwas wie Luxusgüter – damals waren sie noch sehr männliche Kraftmaschinen. Diese besonderen Vibrationen spürt man im Museum noch rund herum. Stunden könnte man dort verbringen – völlig eintauchen in diese fremde Welt, die längst vergangene Ära, von der heute kaum mehr etwas übrig geblieben ist. Aber das Museum schließt gleich. Noch ein paar letzte Runden im 356er Fahrsimulator – um den Eindruck mitzunehmen.

Das Sportwagenmuseum PROTOTYP verschafft faszinierende Einblicke in den Beginn deutscher Rennsportgeschichte, die ersten Rekorde von damals – und in eine schon lange untergegangene Welt. Unbedingt empfehlenswert bei einem Hamburg-Besuch.