W124 Mercedes Fahrzeug Restauration Berlin

– Die beste Limousine für die Ewigkeit – W124

Mit dem Mercedes W124 kam nun die erste obere Mittelklassenlimousine von Mercedes-Benz, die im Verlauf ihrer Bauzeit erstmals in „E-Klasse“ benannt werden sollte. Optisch und auch technisch ist der W124 stark an den zwei Jahre zuvor erschienenen Mercedes W201, besser bekannt als 190er, angelehnt. Aber auch Aspekte der außerordentlich erfolgreichen S-Klasse W126 wurden beim 124er berücksichtigt. Zunächst kam die Limousine, gefolgt von T-Modell bzw. Kombi.

Seit Langem – abgesehen vom Mercedes SL – wurde auch wieder ein werkseigenes Cabriolet auf der Basis vom Coupé präsentiert. Obwohl der W124 bis kurz vor die Jahrtausendwende produziert wurde und immer noch sehr viele Modelle auf den Straßen sind, entwickelt sich das Fahrzeug schon jetzt zum begehrten Youngtimer.

Nach einigen Anlaufproblemen bald wieder Primus in den Pannenstatistiken

Der W124 übernahm die direkte Nachfolge des legendären, weil über die Maßen erfolgreichen Mercedes-Benz W123. Dieser wurde noch ein Jahr gebaut, nachdem der W124 bereits in Serie ging. Taxifahrer kritisierten den W124 stark wegen dem sogenannten „Bonanza“-Effekt: beim Hochschalten schaukelte sich der Diesel hoch. Nachdem es, einmalig in der Geschichte von Mercedes, sogar zum Protest von Taxifahrern vor der Konzernzentrale kam, wurde das Problem in Angriff genommen.

Bei der Wahl eines Diesels sollte also berücksichtigt werden, dass dieser Effekt bis 1989 auftrat. Andererseits muss man der E-Klasse zugestehen, dass auch sie Bestwerte in den Pannenstatistiken einfuhr. Zunächst wurden die bekannten Diesel und Ottomotoren verbaut, also 200 D, 240 D, 200 E, 220 E usw. aber auch Vergasermodelle waren noch im Angebot. Als Typen kamen T-Modell, Coupé und ein Cabrio hinzu. Außerdem zwei sehr eigenständige Untertypen mit dem E 400 und E 500.

Bester CW-Wert seiner Zeit – W124

Die Front zeigt sehr große Ähnlichkeit mit dem 190er Mercedes, der bereits ab 1982 erhältlich war, ebenso die Innenausstattung, wobei diese – auch beim 201er – eher der W126 S-Klasse entstammt. Dafür war aber das Heck sehr eigenständig und markant. Das sich verjüngende Hinterteil war neu, wurde aber im Windkanal geboren. Zu seiner Zeit stellte der W124 den CW-Wert Rekord von Audi mit einem CW-Wert (Strömungswiderstandskoeffizient) von 0,27 ein, der im Verlauf der Produktion und Modifikation nochmals auf 0,25 unterboten wurde. Lange Zeit war der 300er Motor (beim Diesel als auch Benziner) das Flagschiff.

Später wurde der Mercedes 300 E Benziner jedoch aufgewertet im 320 E. Die Besitzer vom 320er hatten das Problem, dass sie nur sehr schwer Alufelgen finden konnten, weil die großen Bremssättel der S-Klasse verwendet wurden und dadurch nur geringe Einpresstiefen bei den Felgen freigegeben waren. Natürlich gab es auch für den W124 eine umfangreiche Ausstattungspalette. Zusätzlich wurden aber erste Pakete wie das Sportline-Paket eingeführt.

Der 500 E: erstmals 5 Liter Hubraum in einer Mittelklasselimousine
Mercedes-Benz 500E

Mercedes-Benz 500E

Das zeichnete sich durch eine sichtbare Tieferlegung, Lederausstattung, Alufelgen, dezente Breitreifen und Sportgetriebe aus. Beim Sportgetriebe besonders erwähnenswert: der erste Gang ist unten. Der später gebaute 500 E war im Prinzip ein völlig eigenes Modell für sich mit absolutem Sportwagencharakter. Bei der Produktion kam es zu einer Zusammenarbeit mit Porsche. Die Rohkarosse wurde zu Porsche gebracht, dort wurden die besonderen Anpassungen vorgenommen, um dann zurück bei Mercedes den Antriebsstrang zu verbauen. Der 500er Motor entstammte dem SL.

Um das sportliche Flair zu betonen, erhielt der 500er breite Kotflügel. Dann kam auch noch der 400 E hinzu, wobei dieser nicht als Sportwagen, sondern als schnelle Reiselimousine konzipiert war. Er hebt sich durch eine extra gestylte Front mit anderen Scheinwerfern von den anderen Modellen ab. Das Cabriolet war zunächst als 300 E und später 320 E erhältlich und war eigentlich die Antwort auf die großen Marktanteile, die Lexus Mercedes in den USA abspenstig machen konnte.

Schon jetzt bei ersten Sammlern begehrt – der W124

Später wurden auch ein 200 E und 220 E Cabrio angeboten. 1993, als der W124 dann offiziell zur E-Klasse wurde, kam auch ein verändertes Typenschild hinzu. Von nun an standen die Buchstaben vor der Zahl, also wurde beispielsweise aus dem 200 E ein E 200 und aus dem 320 CE der CE 320. Die von Anfang an beim Coupé vorhandenen breiten Seitenbeplankungen wurden nun auf sämtliche Modelle vom W124 übertragen, außerdem wurden beide Airbags zur Serienausstattung, ebenso wie Klima. Die etwas müden Vierzylinder sind von den kräftigeren Sechszylindern nur am unterschiedlichen Auspuffendtopf zu erkennen: die Vierzylinder haben ein Endrohr, die Sechszylinder zwei. Obwohl der W124 noch relativ jung ist, mausert er sich schon zum gefragten Mercedes Youngtimer.

Mercedes-Benz W124

Mercedes-Benz W124

Beachtenswertes beim Kauf eines W124

Sicherlich ist das einerseits auf die wie von Mercedes bekannte Zuverlässigkeit zurückzuführen. Andererseits wurde beim W124 erstmals aber auch Korrosionsschutz betrieben, sodass es zwar noch zu Rost kommt, der sich aber in Grenzen hält. Bei frühen Modellen ist neben dem Aufschaukeln auch der Ausstattung Beachtung zu schenken, da besonders frühe W124 teilweise sehr spartanisch ausgestattet waren.

Im Lauf der W124 Produktion wurde aber auch die Serienausstattung immer besser. Außerdem wurde mit der Modellpflege 1993 die Front sportlicher. Zwischen Kühlergrill und Scheinwerfer „rutschte“ ein Stück Haube. Außerdem ist der Stern nun direkt auf der Haube und nicht mehr auf dem Kühler. Trotz dieser sehr einprägsamen Änderungen muss das Baujahr überprüft werden, denn diese Änderungen fanden so viel Anklang bei Mercedes-Fahrern, dass auch viele älterer 124er auf neu umgebaut wurden.

Bestimmt zum Klassiker – der W124

Auf den Straßen sind noch zahlreiche 124er zu finden. Sie alle haben das Zeug zum Klassiker. Besonders aber wohl das Cabrio, das Coupé und die Modelle E 400 und E 500. Beim Cabrio ist schon jetzt ein Anstieg des Preises zu verzeichnen. Der 124er wird mit Sicherheit bei Oldtimern irgendwann eine Rolle spielen, denn das von 1984 bis 1997 gebaute Modell hatte schon immer sehr viele treue Anhänger.

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